Ostereier klauen: Ein intensives Teamspiel (Bälle klauen)
Autoren: Alexander Vogt & Henrik Lühr
Das Spiel „Ostereier klauen“ (auch: „Bälle klauen“) ist ein intensives und kooperatives Lauf- und Fangspiel, welches sowohl sportbegeisterten als auch nicht so sportaffinen Kindern und Jugendlichen richtig Spaß bringt. Bei dem Spiel ist Teamgeist gefragt, es eignet sich zur Taktikschulung und die Regeln sind nach einer kurzen Probe- bzw. Demonstrationsrunde schnell verstanden. Wir haben das Spiel bereits in der Grundschule und Sekundarstufe erprobt.
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Spielbeschreibung
Material:
Matten, Bälle, Reifen, Hütchen
Dauer:
15 – 90 Minuten
Vorbereitung:
Auf dem Spielfeld werden zwei Weichbodenmatten an die beiden Stirnseiten der Halle gegen die Wand ausgelegt. Die Mittellinie wird durch Hütchen am Spielfeldrand markiert. Vor den beiden Weichbodenmatten werden im Abstand von drei Metern jeweils fünf Reifen im Abstand von mindestens einem Meter zueinander gelegt, in die jeweils ein Ball hineingelegt wird. In beiden Spielfeldhälften werden zudem jeweils zwei kleine Matten an den Seitenrändern positioniert.
Ablauf:
Die Spieler*innen werden in zwei Mannschaften (Team „Rot“ und Team „Gelb“) eingeteilt. Zu Beginn des Spiels haben beide Mannschaften fünf Bälle („Ostereier“), die in den Reifen („Osternester“) liegen. Ziel des Spiels ist es, die Ostereier aus den gegnerischen Osternestern zu klauen, über die Mittellinie in die eigene Hälfte zu bringen und in die eigenen Osternester zu legen. Team „Rot“ versucht die Ostereier aus den Osternestern von Team „Gelb“ zu klauen und Team „Gelb“ die Ostereier von Team „Rot“.
Gleichzeitig versuchen die beiden Mannschaften dies zu verhindern, indem sie die Spieler*innen der anderen Mannschaft in ihrer eigenen Spielfeldhälfte ticken. Wenn ein*e Spieler*in von Team „Rot“ in der Spielfeldhälfte von Team „Gelb“ getickt wurde, muss sich diese Person hinstellen und die Arme ausstrecken. Sie darf sich erst wieder fortbewegen, wenn sie durch ein Teammitglied abgeschlagen, also befreit, wurde.
Auf den kleinen Matten und den Weichbodenmatten dürfen die Spieler*innen nicht getickt werden. Sie dienen somit als Schutz („Verstecke“) für die Spieler*innen, die aus der gegnerischen Hälfte ein Osterei klauen wollen.
Beim Ostereier-Klau gilt:
- Die Spieler*innen dürfen immer nur ein Osterei gleichzeitig klauen.
- Die Ostereier dürfen nicht geworfen werden.
- Hat eine Person ein Osterei geklaut, muss sie dieses über die Mittellinie in die eigene Spielfeldhälfte bringen und in die eigenen Osternester ablegen. In der gegnerischen Hälfte kann sie (auch mit Osterei) getickt werden. Wird sie getickt, muss sie stehen bleiben, ihre Arme heben und das geklaute Osterei zurück an das gegnerische Team geben. Das Osterei wird zurück ins gegnerische Nest gelegt.
Bei der Ostereier-Verteidigung gilt:
- Die Osternester dürfen nicht zusammengeschoben werden. Die Nester sollten das gesamte Spiel einen Abstand von einem Meter haben.
- Die Ostereier dürfen nicht berührt werden.
- Es dürfen nicht zwei Ostereier in einem Osternest liegen, wenn in einem anderen Nest kein Osterei ist. So soll verhindert werden, dass alle Eier in dasselbe Osternest gelegt werden.
Das Team, das nach Ablauf der Zeit mehr Ostereier in ihren Osternestern hat, gewinnt das Spiel. Wenn ein Team alle Ostereier klauen konnte, gewinnt es das Spiel vorzeitig.
Varianten
Grundsätzlich können alle Spielregeln (gemeinsam mit der Lerngruppe) flexibel und kreativ verändert werden:
- Auf den kleinen Matten („Verstecke“) dürfen höchstens zwei Spieler*innen und auf den Weichbodenmatten („große Verstecke“) dürfen beliebig viele Personen sein.
- Es werden keine Bälle in die Reifen gelegt, sondern Kegel in die Reifen gestellt.
- Es werden Medizinbälle, Ringe, Flaschen oder andere Gegenstände genutzt.
- Beide Mannschaften haben unterschiedliche Bälle, z. B. Basketbälle und Volleybälle. Es dürfen nie zwei gleiche Bälle in einem Reifen liegen.
- Wird das Spiel auf einer Hallenhälfte gespielt, werden statt der Weichbodenmatten kleine Matten genutzt oder die Matten komplett weggelassen.
- Die getickten Spieler*innen stellen sich breitbeinig hin.
- Die Spieler*innen dürfen mehrere Ostereier gleichzeitig klauen.
- Die Spieler*innen, die getickt wurden, müssen nicht auf der Stelle stehen bleiben, sondern in ein „Gefängnis“ (zwei kleine Matten in der Mitte oder an einem beliebigen Ort des Spielfelds). Aus diesem können sie durch ein Teammitglied befreit werden (eher für die Grund- und Unterstufe geeignet).
TIPP:
Sollten in der Gruppe Personen eine körperliche Beeinträchtigung haben, kann mit Schwimmnudeln als „Armverlängerung“ gespielt werden.
Unsere Erfahrungen:
- Im Laufe des Spiels nimmt das Spiel deutlich an Dynamik zu. Die Spieler*innen überlegen sich Taktiken, treffen Absprachen in der Gruppe und schmieden einen Plan. Bei kaum einem anderen Spiel haben wird es in der Form erlebt.
- Das Spiel kann mehrmals hintereinander gespielt werden, ohne dass es langweilig wird. In den Pausen bieten sich Taktik- und Teambesprechungen sowie Reflexionsgespräche an.
- Bei der Outdoor-Variante hat sich eine Feldgröße mit einer Breite von ca. 22 Meter und einer Länge von ca. 40 Meter bei ca. 20 bis 30 Spieler*innen bewährt.